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Schneeschmelze

Ich mag den Winter, vor allem wenn er sich mit Schnee von seiner weißen Seite zeigt. Aber auch der Übergang in die nächste Jahreszeit hat seine Reize, denn wenn die Schneeschmelze bei Temperaturen über 0° Grad beginnt füllen sich die Bäche auf der Alb.

Mit stetem Tropfen beginnen sich Eisgeblide langsam aufzulösen und tragen zu den steigenden Wasserpegeln bei.

Mancherorts gibt es ganz besondere Plätze während der Schneeschmelze. Denn nur wenn ausreichend Wasser zusammenkommt füllen sich dort die Wasserläufe. Ein ganz besonderer Anblick ist es, wenn mitten aus einer Steinwand das  versickerte Wasser der Albhochfläche hervorsprudelt.

Aber auch ohne größere Höhlenausgänge sucht sich das Wasser seinen Weg aus der Alb heraus und kommt auch einfach mal direkt aus dem Hang.

Und so füllen sich auch Wasserfälle die sonst häufig nur Rinnsale sind oder gar trocken liegen.

Schneeschmelze

Die Schneeschmelze – ein wundervolles, wenngleich oft nur kurzzeitiges Ereignis das uns den Rhythmus der Zeit deutlich vor Augen führt.

Bleibt entspannt!

Eine gedankliche Zeitreise

Stille liegt über der Alb und kein Wölkchen zeigt sich am noch dunklen Himmel…

Mein Weg führt mich zu einem der bekanntesten Ausblicke am Rande der Alb – dem Eichfelsen im Donautal. Es ist einer der wenigen Orte, die ich zumindest in einer gewissen Regelmäßigkeit besuche. Mein letzter Besuch lag 9 Monate zurück. Damals war es nur ein sehr kurzer Besuch, mit einem quasi schnellen Blick ins Tal um dann wieder von Dannen zu ziehen. Dieses Mal war das anders…

Schon auf dem Weg zu dem Aussichtspunkt sah ich in der Ferne ein helles Band, das sich in der Dunkelheit über den Boden spannte. Je näher ich kam, desto deutlicher erkannte ich, dass sich um Bodennebel handelte.

Als mir dies bewusst wurde, kam bei mir das erste Mal an diesem Morgen die wage Hoffnung auf, dass etwas Nebel auch durch das Donautal selbst wabern könnte. Das letzte Mal durfte ich ein solches Ereignis 2017 bewundern. Und tatsächlich, der Blick vom Eichfelsen – noch deutlich vor Sonnenaufgang – offenbarte mir einen wahren „Nebelfluss“, durch das Donautal .

Das einzige Anzeichen von Zivilisation war in diesem Moment, das Schloß Werenwag, das heute noch von einem Familienzweig des Hauses Fürstenberg bewohnt wird. Mir kam der Gedanke, dass sich dieser Anblick so schon vor hunderten von Jahren gezeigt haben musste. Klar, denn das Schloss geht auf eine Burg aus dem 11. Jahrhundert zurück.

Meine Fantasie ging aber noch weiter zurück. Denn ohne die Ansicht menschengemachter Lichtquellen könnte das Tal schon vor Jahrtausenden ähnlich ausgesehen haben. Der Nebel der durch das Tal fließt und die Wälder entlang des Hangs. Ganz so wie bei meinem Blick in die entgegengesetzte Richtung des Eichfelsen.

Beim Anblick der typischen Donautalfelsen gingen meine Gedanken noch viel weiter in der Erdgeschichte zurück. Denn sie sind das sichtbare Zeichen, dass an dieser Stelle vor Jahrmillionen ein Jurameer war. So imposant die Felsen über dem Tal emporragen, so faszinierend finde ich die Vorstellung, dass dieses Gestein durch Schwämme im Meer entstanden sind.

Die ersten wärmenden Strahlen, die die Sonne über das Donautal schickte, holten mich dann wieder zurück in die jetzt-und-hier-Zeit. Denn diesen Anblick kann man am Besten in genau dem Moment genießen, in dem er stattfindet. Kein Bild der Welt kann dieses wärmende Gefühl vermitteln, wenn nach der kalten Nachtluft die Sonne das Gesicht erwärmt.

Die Sonne ist aber nicht nur fähig ein wärmendes Gefühl zu erzeugen. Sie kann auch wundervolle optische Skulpturen erschaffen. Damit schaffte sie es an diesem Morgen mich nach meiner gedankliche Zeitreise auch noch für ein paar Momente in eine andere Welt zu schicken, in die Welt der tanzenden Lichtstrahlen.

Bleibt entspannt…