Monat: Juni 2020

Nebel im Schopflocher Moor

Einzigartig ist das Schopflocher Moor bei jedem Wetter, denn es ist das einzige Hochmoor der Schwäbischen Alb. Ich hatte es zwar schon des Öfteren besucht, aber an diesem Tag war es das erste Mal, dass ich es bei Nebel erleben durfte.

Für manche mag Nebel auf die Stimmung drücken, bei mir löst er bei einer Fototour zumeist ein Hochgefühl aus. Nicht unbedingt nur wegen der Aussicht auf schöne Fotos sondern vielmehr, weil der Nebel den lauten Trubel der Welt verhüllt. Die Stille wirkt „lauter“, die Gerüche intensiver und manches, das sonst unaufgeräumt wirkt, wird vom Nebel verhüllt…

Gerne nehme ich euch mit auf den kurzen und wundervollen Weg durch das morgendliche Moor, hinein ins neblige Nichts:

Der Weg durch das Moor führt über einen Holzsteg hinein in einen kleines Wäldchen. So düster es auch wirkt, so fröhlich erklingen die Lieder der Singvögel am frühen Morgen rings um mich herum.

Dort wo der Wald nicht so dicht ist schwappt der Nebel hinein und lässt das Grün der Moorwiese und der Blätter ergrauen. Das Grau steht den Birken besonders gut.

Je weiter die Landschaft sich öffnet desto dichter wird der Nebel. Zwei Bäume in der Ferne lassen sich nur schemenhaft wahrnehmen. Sie scheinen gegenseitig ihre Nähe zu suchen um sicher sein zu können, dass sie nicht alleine sind.

Und je weiter ich mich vom Wald entferne, desto undurchdringlicher wird der Nebel. Die einzige Orientierung bietet der Steg über das Moor. Es scheint als führe er ans Ende der Welt …

Aber da ich solche Nebelstimmungen liebe mache ich mich sehr gerne auf den Weg, lasse mich von ihrer Ruhe umhüllen und wandere zum Entspannen hinein ins Nichts…

Bleibt entspannt…

Tagesanbruch auf den Hülenbuchwiesen

Die Hülenbuchwiesen sind Naturschutzgebiet auf der Zollernalb. Es bietet sowohl wundervolle Talblicke wie auch eindrucksvolle „Wiesenerlebnisse“. Bei meinen früheren Besuchen bin ich meist um das ganze Gebiet herum bis zum Hörnle gelaufen damit ich ja jeden Ausblick auf das darunter liegende Tal „mitnehmen“ kann. Aber dieses mal sollte es anders werden. Ich wollte die Zeit, die mir für den Besuch an diesem Morgen gegönnt war, bewusst erleben und die Eindrücke ganz entspannt auf mich wirken lassen. Daher entschied ich mich zur bewussten Reduzierung der Wegstrecke auf wenige hundert Meter.

Es war ein wundervoller optischer und durch die Vogelgesänge des Morgens auch akkustischer Genuss, mit dem ich alles andere gedanklich hinter mir lassen konnte. Gerne lade ich euch nachträglich ein, durch meine Fotos ein Stück des Weges mit mir zu gehen…

Schon bei meiner Ankunft am Parkplatz zeigten  sich die ersten Morgenfarben in der Ferne und bildeten einen wunderbaren Kontrast zu den Bäumen, die vom Licht noch nicht erleuchtet wurden.
Vom Rand der Hüllenbuchwiesen, mit seinen steil abfallenden Kanten, hat man stellenweise einen wundervollen Blick auf den Rand des Tales. Die Felsen an den Abbruchkanten sind nicht nur faszinierend anzuschauen sondern sind Kenner auch einzigartige Wiedererkennungsmerkmale
So faszinierend der Anblick des Tales mit seinen Orten auch ist, selbst zu  so frühen Morgenstunden machen sich die Klänge der Zivilisation bemerkbar. Jedes motorische Gefährt schickt seine Klänge in die Höhe  und vermischt sich mit dem romantischen Vogelgezwitscher.
Die besonderen Farben der Gegendämmerung, die hier zarte Wolken Pinkrosa erleuchten, bilden einen schönen Kontrast zu den intensiven warmen Farben der Sonnenaufgangsseite. Ergänzt wurde dieser optische Moment durch einen betörenden Wiesenduft.
Den Blick auf die andere Seite gerichtet zeigte nicht nur andere Farben am Himmel sondern auch noch eine Wolkenformation, die mich durch ihren Winkel am Himmel an nächtliche Szenen mit der Milchstraße erinnert. Das Schauspiel dauert nur wenige Minuten, dann hatte sie der Wind in den Höhen wieder aufgelöst.
Der Sonnenaufgang ist jedesmal ein besonderer Moment, der den Alltag in weite Ferne rücken lässt. Er symbolisiert den Neuanfang und zeigt uns, dass es jeden Tag die Chance auf neue wundervolle Momente gibt.
Zu solchen Momenten gehört, wenn die wärmenden Strahlen der Sonne durch die Alb-Wiesen streifen, deren wunderbare Vielfalt in einem besonderen Licht erstrahlen lassen und der frische Wind des Morgens die langstengeligen Gräser hin und her wiegt.
Aber nicht nur die Fülle der Pflanzen der Hülenbuchwiese ist beeindruckend. Jede Pflanze für sich ist auf ihre Weise einzigartig. Wir müssen uns nur die Zeit nehmen, sie zu betrachten und ihre Schönheit in uns aufzunehmen.
Aber natürlich bin es nicht nur ich und die Pflanzen die das frische Licht des Tages genießen. Auch die Tierwelt freut sich über den neuen Tag. An diesem Morgen waren es ganz besonders die Schmetterlinge, die sich mal sitzend und mal durch die tänzelnd an den ersten Sonnenstrahlen erfreuten

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Eindrücken, die ich in 2 wunderbaren Stunden auf den Hülenbuchwiesen erleben durfte, für ein paar Momente aus eurem Alltag heraus holen. Und wenn es euch möglich ist, geht raus in die Natur, öffnet eure Sinne für ihre Wunder und genießt was ihr seht, hört und riecht…

Bleibt entspannt…